Fulvio Bianconi (1915-1996): Vasen und Objekte

Der italienische Künstler, Designer, Illustrator und Karikaturist Fulvio Bianconi (1915-1996) hinterliess einen bleibenden Eindruck in der Glasindustrie von Murano. Bianconi ist bekannt für seine innovativen und experimentellen Entwürfe und hat sich in der Branche einen Namen gemacht.

Fulvio Bianconis Vasen und Kreationen verkörpern seine unstillbare Faszination für das Medium, seine bahnbrechenden Techniken und seine Kühnheit.

"When Bianconi has gathered a certain amount of sketches and notes related to glass, he travels to Murano where master glassmakers await him to collaborate. Because Bianconi is not a table artist who studies his vases with the compass and the golden section, he prefers to go directly to the furnace to work together with the master and it is so much the intense passion with which Bianconi makes his glass – that he can enter the soul of the master and make him act according to his own will.”
Der italienische Künstler Bruno Munari

Fulvio Bianconi in 1951

Ein kreativer Weg von Anfang an

Der Sohn des Musikers Virginio und der Hausfrau Elvira zeigte schon früh eine aussergewöhnliche Begabung für das Zeichnen. In Venedig besuchte er die Kunstschule Carmini und arbeitete als Dekorateurlehrling in der Werkstatt von Michele Pinto.

Später arbeitete er an verschiedenen Orten in Norditalien und Istrien, wo er Kirchen zeichnete und dekorierte und Porträts anfertigte. 1933 wird er von Dino Villani in die Arbeit als Grafiker bei Arnoldo Mondadori Editore, Motta und anderen Mailänder Verlagen eingeführt. In den 1950er Jahren arbeitete er als Grafikdesigner für Unternehmen wie FIAT, Marzotto, Pirelli, Rai, HMV und andere bekannte Firmen.

Fulvio Bianconis künstlerische Reise zum Muranoglas

Seine künstlerische Reise "ins Glas" begann in den 1930er Jahren in der berühmten Glashütte Barovier & Toso in Murano. Nach dem Krieg, im Jahr 1946, erteilte Gi. Vi. Emme (Giviemme) ihm den Auftrag, neue Parfümflaschen zu entwerfen und schickte ihn zu Paolo Venini.

Im Laufe der Jahre beschränkte sich seine Auseinandersetzung mit dem Medium Glas nicht nur auf Parfümflaschen, sondern er entwarf auch Vasen, Schalen und weitere Objekte aus Muranoglas.

Jahrzehntelange Partnerschaft mit Venini

Fulvio Bianconis Partnerschaft mit der renommierten Glasmanufaktur Venini begann in den späten 1940er Jahren und setzte sich in mehreren Phasen fort. Die Zusammenarbeit erstreckte sich über die Mitte der 1950er Jahre, wurde in den 1960er Jahren episodisch fortgesetzt, in den späten 1980er Jahren wiederbelebt und dauerte bis in die frühen 1990er Jahre. In all diesen Jahren pflegten Bianconi und Paolo Venini eine produktive Beziehung, die auf gegenseitigem Respekt und gemeinsamer Leidenschaft beruhte. Diese Zusammenarbeit war von großer Bedeutung, denn Bianconis Einfluss prägte die Ausrichtung von Veninis Glasproduktion.

Venini-Vasen: Bianconis berühmteste Entwürfe

Fulvio Bianconis Vasen und Objekte sind bekannt für ihre einzigartigen Formen, leuchtenden Farben und oft skurrilen oder verspielten Elemente. Er war ein Meister des Designs, der verschiedene Glasmachertechniken wie Incalmo (geschichtetes Glas) und Murrine (Glasstäbe) einsetzte. Diese Techniken ermöglichten es ihm, verblüffende visuelle Effekte zu erzielen.

Sehr gesuchte Raritäten

Die Vase "Scozzese" ist berühmt für ihre aufwendige Verarbeitung. Sie weist ein unverwechselbares Schottenmuster auf, das durch ein komplexes Verfahren der Schichtung und Verschmelzung von farbigen Glasstäben erzielt wird. Sich überschneidende Streifen in leuchtenden Farben erzeugen einen dynamischen und visuell fesselnden plaidartigen Effekt. Die Vase "Bikini" ist vom Bikini-Badeanzug inspiriert, der die sich wandelnde Mode und die sozialen Normen der 1950er Jahre symbolisiert. Die Vase fängt den verspielten und freizügigen Geist dieser Zeit ein und ist damit ein Blickfang in jeder Sammlung.

Bianconis "A macchie"-Vasen sind ein Beispiel für seine kreative Vision und seine Fähigkeit, Kunst mit Verspieltheit und Spontaneität zu verbinden. Die Flecken und Spritzer auf den Vasen wirken fast zufällig und verleihen jedem Stück ein Gefühl von Individualität und künstlerischer Freiheit - mit Designs, die von abstrakten Formen bis zu figurativen Arbeiten reichen.

Pezzato Arlecchino' vase, ca. 1950

Vasen "Pezzato Arlecchino": Faszinierende Mosaike

Das Design der Serie "Pezzato Arlecchino" zeichnet sich durch ein lebendiges, flickwerkartiges Muster aus unregelmässig geformten, bunten Glasstücken aus, das an das farbenfrohe Kostüm der Figur des Harlekin (Arlecchino) aus der italienischen Commedia dell'arte erinnert. Der Begriff "Pezzato" bedeutet auf Italienisch "Flickwerk" oder "geflickt" und spiegelt das mosaikartige Aussehen der Glasobjekte wider.

  • Jedes Stück ist handgefertigt, so dass jedes Stück in seiner spezifischen Anordnung und Farbverteilung einzigartig ist.
  • Das Design stammt von Venini, einem der renommiertesten und innovativsten Glashersteller in Murano, Italien.
  • Das Design orientiert sich an der Ästhetik der Jahrhundertmitte und betont kräftige Farben und dynamische Formen.

Die "Pezzato Arlecchino"-Vasen sind bei Sammlern sehr begehrt.

"bowl with spirales". 1962

Schale mit "Spiralen": Elegante Kurven

Die Serie "Spiralen" von Bianconi zeichnet sich durch spiralförmige Linien oder Bänder aus, die sich um das Glasobjekt wickeln und ein dynamisches und fliessendes Aussehen erzeugen. Die Spiralen werden während des Herstellungsprozesses akribisch auf die Glasoberfläche aufgetragen.

Zu den Objekten mit dem "Spiralen"-Design gehören Vasen, Schalen und andere dekorative Glaswaren. Sie vermitteln ein Gefühl von Bewegung und Eleganz - eine organische und fliessende Form. Wie das Design "Pezzato" wird auch das Design "Spiralen" von Venini hergestellt. Diese Stücke zeichnen sich als dynamische und visuell fesselnde Kunstwerke aus.

Ritagli vase, limited edition

Vasen "Ritagli": Schliffe schaffen Textur

Das "Ritagli"-Glasdesign ist eine weitere ikonische Kreation von Fulvio Bianconi für die Venini-Glashütte. Es zeichnet sich durch seinen einzigartigen Ansatz aus, geschliffene oder "Ritagli" (italienisch für "Fetzen" oder "Schnitte") aus Glas in das Design zu integrieren.

Bei dem von erfahrenen Handwerkern durchgeführten Verfahren werden die Glasfetzen mit der Hauptglasstruktur verschmolzen, was Präzision und Erfahrung erfordert.
Durch diese experimentelle Technik wird ein beeindruckender visueller Effekt mit einzigartigen Texturen erzielt. Jedes Stück ist ein Ausdruck von künstlerischer Kreativität und Innovation.

"Handkerchief'' vase ''zanfirico'' Fulvio Bianconi for Venini, Murano, ca. 1955

Fazzoletto Vasen: Die Bewegung eines weichen Stoffes einfangen

Die "Fazzoletto"-Vase, auch bekannt als "Taschentuchvase", ist ein ikonisches Design in der Welt der Glaskunst und ein Zeugnis für die Innovation und Kreativität der italienischen Nachkriegskunst. Das Design wird Fulvio Bianconi und Paolo Venini zugeschrieben.

Seine Form ahmt die flüssige und fließende Form eines Taschentuchs oder eines Stoffes nach. Die Ränder sind typischerweise gewellt und frei geformt, was der Vase ein organisches und dynamisches Aussehen verleiht. Dieses Design fängt die Bewegung und Weichheit eines Taschentuchs ein, mit dem der Wind spielt.

Das mundgeblasene Glas kann klar, farbig oder mit verschiedenen Mustertechniken wie Murrine (Mosaikglas), Filigrana (Glasfäden) oder anderen traditionellen Murano-Techniken verziert sein.

Zebra with monkey in opaque polychrome glass, 1948

Figuren & Tiere

Die Figuren und Tiere von Fulvio Bianconi vermitteln ein Gefühl von Bewegung und Persönlichkeit:

Das Stück "Zebra mit Affe" (1948-49) aus opakem, polychromem Glas beispielsweise verbindet traditionelle Murano-Glasmachertechniken mit einer modernen, fast cartoonhaften Ästhetik - und unterstreicht Bianconis Talent, seinen Werken Charakter und Humor zu verleihen.

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