Napoleone Martinuzzi (1892-1977)
Napoleone Martinuzzi, ein begabter Bildhauer, Designer und Unternehmer in der Glasindustrie, begann seine künstlerische Laufbahn mit einem Studium an der renommierten Akademie der Schönen Künste in Venedig. Sein Talent und seine kreative Ader erregten die Aufmerksamkeit des berühmten Dichters D'Annunzio, der ein glühender Bewunderer von Martinuzzis Werken wurde. Ab 1917 fertigte
Martinuzzi eine Vielzahl von Kunstwerken speziell für D'Annunzio an, in denen er sein aussergewöhnliches handwerkliches Können und seine künstlerische Vision unter Beweis stellte.
Sammlerstücke von Martinuzzi finden Sie hier
„Das Design ist grossartig, mehr noch als das Glas selbst.“
Gabriele D'Annunzio über Napoleone Martinuzzi
Freundschaft zwischen Martinuzzi and D'Annunzio
Dieses Zitat von D'Annunzio unterstreicht seine Wertschätzung für die Entwürfe und die künstlerische Vision von Napoleone Martinuzzi, insbesondere im Hinblick auf seine Arbeit in der Glaskunst bei Venini. Es deutet darauf hin, dass D'Annunzio die schöpferische Idee hinter den Glasobjekten für ebenso wichtig, wenn nicht sogar für wichtiger hielt als das Material selbst. Zwischen D'Annunzio und Martinuzzi, der auch mehrere Werke für D'Annunzios Nachlass „Il Vittoriale degli Italiani“ schuf, bestand eine enge Beziehung und ein reger Briefwechsel. D'Annunzio schätzte Martinuzzi sehr und bezeichnete ihn als einen "Meister aus Murano, der Glas und Marmor mit demselben künstlerischen Mass formt, der Glas und Bronze mit demselben Feuer bearbeitet".Gabriele D'Annunzio besass einige der "Kaktus"-Skulpturen, was ihre historische und künstlerische Bedeutung noch erhöht. Die stilisierten Formen und die kühne Verwendung von Materialien in den "Kaktus"-Objekten stehen im Einklang mit der Ästhetik der Art-Déco-Bewegung, die in dieser Zeit stark vertreten war.


Leitung des Glasmuseums in Murano
Im Jahr 1922 übernahm Martinuzzi die Leitung des Glasmuseums in Murano, eine Position, die er fast ein Jahrzehnt lang bis 1931 innehatte. In dieser Zeit tauchte er in die Welt der Glasherstellung ein, erforschte deren grenzenlose Möglichkeiten und verfeinerte seine Fähigkeiten als Meister des Handwerks. Nach seiner Zeit am Museum schlug Martinuzzi ein neues Kapitel seiner Karriere auf, indem er sich mit Andrea Rioda zusammenschloss. Zusammen mit Paolo Venini und Francesco Zecchin gründeten sie das angesehene Unternehmen „Vetri Soffiati Muranesi Venini & C.“, in dem Martinuzzi die Rolle des künstlerischen Leiters übernahm.
Pulegoso-Glaskunstwerke von Napoleone Martinuzzi
In der Anfangsphase huldigte Martinuzzi den künstlerischen Konzepten seines Vorgängers Vittorio Zecchin, indem er exquisite Stücke aus geblasenem Glas schuf, die Charme und Eleganz ausstrahlten. Als Bildhauer betrat er jedoch bald künstlerisches Neuland und entwickelte seinen eigenen Stil. 1932 wagte Martinuzzi den Schritt über Venini hinaus und gründete zusammen mit Francesco Zecchin die Firma „Zecchin-Martinuzzi Vetri Artistici e Mosaici“. In diesem neuen Unternehmen entfesselt Martinuzzi seine Kreativität und schafft raffinierte opake und pulegose Glaskunstwerke von bemerkenswerter Plastizität und visueller Wirkung. Seine Kreationen zeigen eine harmonische Mischung aus bildhauerischen Techniken und Glasmacherkunst, die einen unverwechselbaren Reiz ausstrahlt.

Die „Pulegoso“-Glastechnik in Kombination mit Opazität


Die „Kaktus“-Glasobjekte, die Napoleone Martinuzzi für Venini schuf, sind eine unverwechselbare und sehr gefragte Serie von Glasskulpturen, die er während seiner Zeit als künstlerischer Leiter von Venini von 1925 bis 1931 entwarf. Diese Stücke sind für ihre innovative Verwendung der „Pulegoso“-Glastechnik und ihre einzigartige künstlerische Darstellung von Sukkulenten von Bedeutung. Diese ikonischen Objekte weisen einige wichtige Merkmale auf:
- Thema: Die Objekte stellen verschiedene Formen von Kakteen und anderen Sukkulenten dar, die in Glas gegossen sind. Dies war eine Abkehr von der traditionellen Muranoglasarbeit und zeigt Martinuzzis moderne künstlerische Vision.
- „Pulegoso“-Glas: Dies ist wohl das charakteristischste Merkmal dieser Stücke. Martinuzzi entwickelte diese Technik, bei der zahlreiche Blasen unterschiedlicher Grösse in dickem, oft undurchsichtigem Glas eingeschlossen werden, und setzte sie intensiv ein. Dadurch entsteht eine strukturierte, fast poröse Oberfläche, die dem Glas ein schweres, skulpturales Aussehen verleiht. Die „puleghe“ (Blasen) wurden durch die Zugabe von Benzin und chemischen Stoffen in die Glasschmelze erzeugt.


- Farbpalette: Die „Kaktus“-Objekte weisen oft erdige und lebhafte Farbtöne auf, darunter verschiedene Grün-, Rot- und Schwarztöne, manchmal mit Schimmern. Auch Blattgold wurde verwendet, um Details hinzuzufügen.
- Formen und Gestalten: Die Kakteen werden in stilisierten, aber erkennbaren Formen dargestellt, oft in einfachen, kontrastierenden Glasvasen oder -sockeln, die ebenfalls mit der „Pulegoso“-Technik oder anderen Glasmethoden hergestellt wurden.
- Künstlerische Innovation: Diese Werke galten für ihre Zeit als avantgardistisch, da sie sich von zartem, klarem Glas zu substanzielleren, strukturierten und ausdrucksstarken Formen entwickelten. Martinuzzis „Kaktus“-Serie demonstrierte das skulpturale Potenzial von Glas
- Wert und Seltenheit: Frühe Exemplare von Martinuzzis „Kaktus“-Skulpturen für Venini, insbesondere signierte Exemplare in ausgezeichnetem Zustand, sind bei Sammlern sehr begehrt und können bei Auktionen hohe Preise erzielen.
Martinuzzis Kunstfertigkeit und sein innovativer Ansatz katapultierten ihn an die Spitze der Kunst- und Designwelt und brachten ihm weithin Beifall und Anerkennung ein. Im Laufe seiner glanzvollen Karriere hinterliess Napoleone Martinuzzi einen unauslöschlichen Eindruck im Bereich der Glaskunst. Seine Beiträge zu diesem Bereich, sowohl als Bildhauer als auch als Visionär in der Glasindustrie, inspirieren und fesseln weiterhin Kunstliebhaber und Sammler gleichermassen.
Napoleone Martinuzzi finden Sie hier

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